„Raving Iran“ zeigt, auf welche dramatische Weise iranische DJs ihr Leben für Techno riskieren
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Meist ist es der Türsteher, der das größte Hindernis darstellt, um Zugang zur Szene für elektronische Musik zu erhalten – zumindest in Ländern, in denen Demokratie oder eine ähnliche Herrschaftsform herrscht. Eine banale Sache also, wenn man in Berlin, London oder New York lebt und fast jederzeit die Möglichkeit hat, einen Techno-Club aufzusuchen und den Alltag hinter sich zu lassen. In Ländern wie dem Iran träumen Techno-Begeisterte von einer solchen Banalität. Der Dokumentarfilm „Raving Iran“ der Schweizerin Susanne Regina Meures zeigt auf dramatische, aber auch beeindruckende Weise, wie zwei begeisterte DJs versuchen, ihre Träume im Staat des Ajatollahs zu verwirklichen. Er dokumentiert ihre Kämpfe, Gefahren und Verfolgungen durch die Regierung, während sie eine Party in der Wüste planen und veranstalten. Anoosh und Arash sind zwei Techno-DJs aus Teheran und versuchen seit Jahren, ungestört ihrer liebsten Tätigkeiten nachzugehen: dem DJing und Produzieren von elektronischer Musik. Doch an die ersehnte Ungestörtheit ist für die beiden Musikbegeisterten aktuell nicht zu denken. Einer der beiden wurde fast zu Tode geprügelt, als er seiner Leidenschaft nachging. „In Teheran versuchten sie ihr Glück, ihre illegal aufgenommenen Musikalben ohne Erlaubnis zu verkaufen“, berichtet die Regisseurin. „Als Anoosh verhaftet wurde, schien es keine Hoffnung mehr zu geben, doch dann erhielten beide einen Anruf von einem der größten Techno-Festivals der Welt.“ „Raving Iran“ läuft am 22. September 2016 deutschlandweit in den Kinos an. Am Freitag und am Samstag ist der Film noch beim DOK.fest in München zu sehen. Weitere Informationen zum Film erfahrt ihr auf www.ravingiran.com. 15. bis 24. April 2016 – Vision du Reel, Nyon |